Vereinsgeschichte

Der Kleingartenverein Norderney e.V. versteht sich als sozialer Rückzugsort für die Einwohner der Insel. Nur Personen mit erstem Wohnsitz auf Norderney haben die Möglichkeit, einen Garten zu erhalten. Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen auf dem Festland sind unsere beiden Anlagen für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Verein kümmert sich um die Pflege dieser Flächen und hat sieben Sitzgelegenheiten für Besucher eingerichtet, die zum Verweilen in der grünen Oase von Norderney einladen.

Der Kleingartenverein Norderney wurde am 10. Februar 1946 im damaligen Deutschen Haus gegründet und ursprünglich als Gartenbauverein Norderney eingetragen. 1952 erfolgte die Umbenennung in Kleingärtner Verein Norderney e.V. Der Verein zählte damals 1.532 Mitglieder, die insgesamt 56 Hektar bewirtschafteten. Tatsächlich war fast jede Grünfläche auf Norderney unter der Verwaltung der Kleingärtner, um einen wesentlichen Beitrag zur Grundversorgung der Bevölkerung zu leisten. Um Diebstähle während der Ernte zu verhindern, wurden sogenannte Feldhüter eingesetzt, die Nachtschichten übernahmen. Zudem wurde ein Lkw nach Hamburg geschickt, um dort kostengünstig Sämereien und Werkzeuge einzukaufen, was damals die Genehmigung der Besatzungsmacht erforderte. Es sei nur am Rande erwähnt, dass einige Kleingärtner beim Einkauf auf dem Schwarzmarkt in Hamburg kurzfristig festgenommen wurden.

Zu jener Zeit war der heutige Kurplatz an 17 Familien verpachtet, die nicht mehr in der Lage waren, weitere Wege zurückzulegen. Kaum vorstellbar, dass auf diesem Platz einst Kartoffeln gepflanzt wurden. 1956 waren Tabakpflanzen und Zuckerrüben sehr gefragt, da sie sich am besten zum Tausch eigneten.

Anfang der 60er Jahre entstand das heutige Schlickdreieck. Die Gärten, die zuvor südlich der Deichstraße lagen, mussten der Bebauung der Südhoffstraße weichen. Geplante Industriebauten im Bereich des Gaswergeländes konnten jedoch verhindert werden. In den 60er Jahren verbesserte sich die Lebenssituation der Menschen, und die Mitgliederzahl sank auf 212 und später sogar auf 184. Der Mitgliedsbeitrag betrug damals 3 DM, die Pacht lag bei 5 Pfennig pro Quadratmeter und Jahr. Heute beträgt der Beitrag für passive Mitglieder 8 Euro, während der Pachtzins bei 16 Cent pro Quadratmeter und Jahr liegt.

Anfang der 80er Jahre erlebten die Kleingärtner einen Aufschwung, der bis heute anhält. Der Verein zählt inzwischen über 500 Mitglieder und verwaltet 200 Gärten. Im Gaswerkgelände konnte ein Geländetausch mit der Familie Bodenstaab realisiert werden, wodurch der Verein eine attraktive 2.000 Quadratmeter große Fläche hinzugewann. 1992 wurde im Schlickdreieck ein Vereinshaus errichtet, das den Mitgliedern zu Selbstkosten zur Verfügung steht.

Der Kleingartenverein Norderney e.V. nahm an zwei bundesweiten Wettbewerben teil und wurde jedes Mal mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Aufgrund der Insellage konnte jedoch kein Gold gewonnen werden.

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